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Märchen - Ein Spiel mit Marionetten

13.11.2015 08:00

Von einem, der auszog, das Gruseln zu lernen

Kann man sich das „heute“ vorstellen?

Da gibt es einen Jungen namens Peter, der behauptet, er wisse nicht, was das Gruseln und das Fürchten sind. Noch nie habe er sich gefürchtet und so wolle er es nun endlich lernen. Sein Vater ist verzweifelt und weiß nicht, wie er seinem Jungen das Gruseln beibringen soll.

Da betritt der Küster des Ortes die Bühne und bietet dem Vater an, Peter könne eine Weile bei ihm als Gehilfe dienen und mit der Zeit werde er das Gruseln im Glockenturm oder auf dem Friedhof schon lernen. Peter und sein Vater willigen ein und Peter geht mit dem Küster mit.

Nach einer Weile als Gehilfe beim Küster wird es Peter langweilig und das Gruseln hat er auch noch nicht gelernt.

Um es ihm beizubringen, verkleidet sich der Küster um Mitternacht als Gespenst und erscheint so Peter im Turm. Doch dem Peter macht das keine Angst. Er sieht ein, dass er das Gruseln beim Küster sicher nicht lernen wird und entscheidet sich, einfach weiter zu ziehen.

An einem Schloss angelangt, tritt Peter ein. Um Mitternacht erscheinen merkwürdige Gestalten, die ihm alle nicht Gutes wollen. Bis auf eine ... 

Tja, ob Peter das Gruseln lernt und wenn ja, wie, das erfuhren die Schülerinnen und Schüler der fünften Jahrgangsstufe der GMS Meldorf. Eine Woche lang steht das Thema Märchen auf ihrem Stundenplan: Märchen lesen - Märchenrätsel - Märchenmerkmale – einen Märchenanfang fortschreiben – neue Märchen schreiben – ein klasseneigenes Märchenbuch erstellen. Und immer wieder aufmerksames Zuhören. Die Mädchen und Jungen genießen es heute wie früher, wenn ihre Lehrerinnen ihnen vorlesen. Ein Höhepunkt war jetzt das Marionettentheater Bille im Forum der Schule. Jede Figur erhielt zum Erstaunen der Schüler und Schülerinnen eine unverwechselbare Stimme und einen eindeutigen Charakter zugewiesen und dabei setzte doch nur ein einziger Spieler die Marionettenkreuze in Bewegung.  Die Vorstellung verlief äußerst ruhig und mit sehr guter Aufmerksamkeit der Schüler und Schülerinnen, die nach der Aufführung auch der Bühnenausstattung mit ihren historischen Requisiten galt. Die anfängliche Skepsis, ein Puppentheater sei etwas für Kleine, wandelte sich nach den ersten Sekunden der Vorstellung. Alle waren gefordert, sich zu konzentrieren, um der Handlung folgen zu können und hatten sichtlich ihren Spaß daran. „Und das ohne jegliche Anglismen“, freuten sich die Lehrerinnen Maike Köhler, Gabriela Rickert, Irene Wetzel, Saskia Boecke, Karin Jordan und Karin Sensenschmidt. „Es muss nicht alles supercool, sondern etwas kann auch ganz einfach schön oder lustig sein.“ 

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