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1.März 17 Hope Theatre Nairobi mit "Auf der Flucht"

24.02.2017 07:20

Vormittags: Vorstellung für Stufen 9 und 10

Nairobi ist die Hauptstadt Kenias, Uno-Sitz, Finanz- und Medienzentrum, Wirtschaftsmetropole und die Heimat von etwa zwei Millionen Slumbewohnern. 

Das Theaterprojekt aus Nairobi war vor einem Jahr zu Gast an unserer Schule und begeisterte mit zwei Vorstellungen am Vormittag und Abend. Auch in 2017 geht das Hope-Theatre auf Tournee durch Deutschland. Durch die Vorjahreskontakte konnten wir einen Aufführungstag mit zwei Vorstellungen in unserem THEATER im FORUM buchen. 

Wir freuen uns darüber und über die unterstützende Beteiligung durch die  Meldorfer Faire-Stadt-Runde sowie Agenda 21, dem Eine-Welt-Laden und BEI, dem Bündnis Eine Welt Schleswig-Holstein e.V.

Das Hope Theatre Nairobi ist eine sozial-politische Theatergruppe aus Nairobi (Kenia), die 2009 vom deutsch-österreichischen Regisseur Stephan Bruckmeier mit jungen Erwachsenen aus Slums von Nairobi gegründet wurde. Seitdem trainiert das Ensemble eigenständig und kontinuierlich in Kariobangi, (einem der östlichen Slumbezirke) und arbeitet immer wieder projektbezogen mit RegisseurInnen, SchauspielerInnen und StudentInnen aus Europa und Afrika.

 

Der diesjährige Titel der Vorstellung lautet: "Auf der Flucht"

„1816, dem Jahr ohne Sommer, erreichte die deutsche Auswanderung einen ersten Höhepunkt. In den darauf folgenden Jahren konnte man stellenweise von wirtschaftsbedingten Massenauswanderungen sprechen…“ Immer schon gab es Auswanderungen und Flucht, immer wieder haben sich Grenzen verändert, wurden Einwanderer zu Inländern, veränderte sich die Perspektive. Auch der erste und zweite Weltkrieg nötigte viele Menschen zur Flucht. Auch zahlreiche Deutsche. Ohne internationale Hilfe wäre Deutschland nicht so schnell zum Wirtschaftswunder geworden. Das wissen wir, aber wir vergessen es gerne. „Auf der Flucht“ untersucht 200 Jahre Deutsche Flüchtlingsbeziehung von 1816 bis 2016 mit Erinnerungen, Visionen und Querverweisen und thematisiert die Metamorphosen der Willkommenskultur bis heute. Doch trotz aktueller Bezüge geht es dem Projekt vor allem um die grundsätzliche, weltweite Thematik, nämlich dem allgemeinen Problem der Not, der fehlenden internationalen Partnerschaften und des Vergessens. Ein Großteil der nationalen und internationalen Konflikte und der Flüchtlingsbewegungen haben mit Armut und fehlenden (Über-)lebensvisionen zu tun. Die Ausbeutung der Menschen, Lebensräume und Ressourcen in vielen Teilen der Welt sind – ob wir das hören wollen oder nicht – eine der maßgeblichen Gründe für Radikalisierung, kriegerische Auseinandersetzungen und Fluchtbewegungen. „Auf der Flucht“ ist also nicht nur eine inhaltliche Reise, sondern auch ein Appell. Jetzt, da wir in Deutschland in einer neuen und ungewohnten Dimension mit den menschlichen Katastrophen in Afrika und dem Nahen Osten konfrontiert werden, ist es wichtig, genau diesen betroffenen Menschen zuzuhören. Denn nur, wenn wir unsere Augen weiter öffnen und zur Kenntnis nehmen, dass außerhalb Europas viele Menschen leben, die der unglückliche Zufall zu den Verlierern gemacht hat, wird die Welt nicht nur dann global betrachtet werden, wenn es um wirtschaftliche Vorteile und Gewinnoptimierung geht, sondern auch dann, wenn es um menschliche Werte und Verantwortung geht.

 

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