„Wie viele anerkannte Ausbildungsberufe gibt es?“ „Wie viele Ausbildungsberufe sind dir bekannt?“ „Welchen Beruf möchtest du durch ein Praktikum genauer kennen lernen?“ Die Anzahl der Ausbildungsberufe mit ca. 324 ist den meisten Jugendlichen bekannt. Allerdings hapert es bei dem Wissen um unterschiedliche Ausbildungsberufe; viele geraten nach dem zehnten Ausbildungsberuf ins Stocken. Vergleichbar schlank ist auch die Vorstellung von Praktikumsmöglichkeiten.

Foto: Mit Hilfe eines Nivelliergerätes ermittelte Neuntklässler Felix die Höhenunterschiede, bevor Luca die Schnüre spannte und schließlich ein Vierer-Team an der Ramme die Pfähle in die richtige Tiefe brachte.

Es ist ein fächerübergreifender Auftrag von Schule, an unterschiedliche Berufsfelder heranzuführen.  Vielfach stehen Fachliches und Berufsorientierendes in einem direkten Zusammenhang. Als Nationalparkschule pflegt unsere Gemeinschaftsschule eine enge Zusammenarbeit mit dem LKN.SH – Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein. Mit Olaf Diekmann vom LKN und einer Auszubildenden im dritten Lehrjahr konnte ein Raum der GMS mit Informationswänden und Modellen ausgestattet werden. Anschaulich wurden hier den Jugendlichen die vier LKN-Ausbildungsberufe vorgestellt: Ausbildung zum/zur Wasserbauer/in; zum/zur Metallbauer/in; zum/zur Land- und Baumaschinenmechatroniker/in; zum /zur Zoo-Tierpflegerin. In ihrer jeweiligen Klassengemeinschaft übten sich die Jugendlichen der Jahrgangsstufe 9 darin, Fragen zu stellen, um herauszufinden, ob es eine Passung zwischen vorgestelltem Berufsbild und persönlichen Stärken und Neigungen gibt. Auf jeden Fall war für jeden Wissenswertes zum Nationalpark und Küstenschutz dabei. 

„Dreihundertsechzig Kilometer Deichlinie säumen unsere Nordseeküste bis Hamburg. Überflutungsgefährdete Küstenniederungen machen ein Viertel unseres Landes SH aus“, beschrieb Olaf Diekmann anschaulich den Küstenschutz für Mensch und Natur. Nach lebendiger Theoriestunde warteten auf dem Schulgelände der GMS Pfähle, Faschinen und ein recht unförmiges Arbeitsgerät, eine Ramme, auf die praktische Erprobung durch interessierte Jugendliche. Viele Schülerinnen und Schüler konnte Olaf Diekmann mit seinen Auszubildenden für den Praxisteil gewinnen. Als Kostprobe der Tätigkeiten eines Wasserbauers / einer Wasserbauerin wurden gemeinsam Lahnungen gebaut. Zwar werden diese auf dem Schulgelände fortan nicht ihrer Urbestimmung des Uferschutzes nachgehen, dafür jedoch den Blütenbereich um das Insektenhotel schützen. „Eine gelungene Aktion, um Aufmerksamkeit auf Ausbildungsmöglichkeiten in und für unsere Küstenregion zu lenken“, bedankte sich Schulleiterin Sabine Schwartz für das erneute Engagement des LKN.SH an unserer Schule.