Beton - Art - Award
17.06.2016 07:25
Betonkunst/Fußball
Seit April beschäftigen sich Kunst-Gruppen unserer Schule mit einem besonderen Baustoff, der in Gebäuden, Straßen sowie in Anlagen verbaut ist und für deren Tragfähigkeit sorgt. Die Rede ist von Beton.
Foto: Kim Reuß, Ismael Barrou und Jonas Barfknecht
Als hässlich oder kalt wird Beton oft beschrieben. Jedoch lässt sich sehr viel aus diesem Baustoff machen. Das dachten sich auch Schüler und Schülerinnen um ihren Kunstlehrer Bengt Busching und meldeten sich beim ‚Beton-Art-Award‘ an. Unter den zahlreichen Anmeldungen wurden ein paar Schulen ausgewählt, die sich am Wettbewerb beteiligen können. So auch unsere GMS. Für den Wettbewerb wurde die Schule mit den benötigten Materialien ausgestattet und musste sich im Vorfeld Gedanken über mögliche Modelle machen. Zusätzliche Materialien wurden von den Schülern zusammengestellt und mitgebracht. Jetzt war es soweit. Nach Mischen und Herstellen, Modellieren und Trocknen, Beschreibung der Gestaltungsideen und fotografische Dokumentation haben die Teams ihre Beton-Kunst bei der Wettbewerbs-Jury eingereicht und warten nun gespannt auf die Rückmeldung. Eingereicht wurde neben weiteren bemerkenswerten Ergebnissen die Betonkunst „Fußball“. Das Dreier-Team gab an, durch die derzeitige Fußball EM auf die Idee für ihr Werk gekommen zu sein. Jonas: „Wir interessieren uns alle für Fußball und wollten deshalb etwas zur EM machen.“
So überlegten sie, wie man das Thema Fußball mit dem Werkstoff umsetzen könnte.
Ursprünglich war es angedacht, den Beton in einen Holzrahmen zu gießen und darin Materialien dauerhaft zu platzieren oder nach der Trocknung später zu entfernen, um interessante Abdrücke zu erhalten. Die zwei Schüler und eine Schülerin entschieden sich jedoch, einen anderen Weg der gestalterischen Umsetzung des Betons zu wählen. Sie gossen den Beton in einen Fußball. Dazu entfernten sie einen Flicken als Öffnung, entnahmen die innere Gummiblase und gossen die „Form“ aus. Nach der Trocknung entfernten sie die Hülle und erhielten so einen Betonfußball mit weich und „echt“ anmutenden Oberflächenstrukturen. Durch das Gewicht des Materials drückte der Ball sich an einer Seite etwas platt, was sich die Gruppe für die weitere Arbeit zunutze machte.
Über den „platten“ Ball kamen sie auf eine spannende Idee. Ismael: „Es wird ja immer mehr Geld für Spieler und alles Mögliche gezahlt und dabei geht es doch eigentlich um den Spaß und den Fußball.“ Kim: „Wir wollten etwas mit dem Ball verbinden, was einen Bezug zum Fußball hat.“ Das Werk sollte nun darstellen, wie das finanzielle „Drumherum“ den Sport stetig in den Hintergrund drängt bzw. erdrückt – also den Ball „platt drückt“. Dazu gossen die drei Jugendlichen einen Beutel aus und kombinierten diesen, mit einem Euro-Zeichen versehen, auf den schrumpfenden Ball. So, vom Gewinninteresse belastet, zerdrückt es den Fußball allmählich und drängt diesen in den Hintergrund. Jonas: „Das Geld steht ja mehr im Vordergrund als der Sport.“ Alle drei freuen sich über ihr Ergebnis und sind immer wieder überrascht, wie schwer der Ball ist. Ismael: „Ich finde, das Ergebnis ist richtig gut geworden, der Ball sieht richtig echt aus.“ Eines verbindet alle Meldorfer Beton-Teams: „Wir haben vorher noch nie etwas mit Beton gemacht, aber es ging dann doch ganz gut und hat richtig Spaß gemacht!“