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Der 9.11. als Tag des Schicksals der Deutschen

17.11.2015 07:30

Der 10. Jahrgang der Gemeinschaftsschule Meldorf auf Spurensuche

Fast schon traditionell ging es bei der diesjährigen Vorhabenwoche an der GMS Meldorf für die 10. Klassen wieder um ein historisches Thema. Der Zufall wollte es, dass das Datum des ersten Tages gleichzeitig das Thema war: der 9. November. Durch Umfragen in der Innenstadt fanden die Schüler anhand einer Collage heraus, dass es vier bedeutende „9. November“ in der deutschen Geschichte gibt: 1918 (Abdankung des Kaisers, Ausrufung der Republik), 1923 („Hitlerputsch“ in München), 1938 (Reichspogromnacht) und 1989 (Tag des Mauerfalls). Zwei der Daten standen den Rest der Woche im Mittelpunkt: In Friedrichstadt wurde in der alten Synagoge die Wanderausstellung „Der 9. November 1938 in Schleswig-Holstein“ angesehen. Danach begaben sich die Schüler auf die Suche nach Stolpersteinen der geflohenen und ermordeten Juden Friedrichstadts. In Heide führte dann Berndt Steincke von der Stiftung gegen Extremismus und Gewalt mit der neuen App (http://stolpersteine-heide.de/) zu den Heider Stolpersteinen.

Am Donnerstag und Freitag lag der Fokus auf dem Tag des Mauerfalls, letztendlich also auch bei den Themen Stasi und Verfolgung. Im Meldorfer Kino wurde der Film „Das Leben der Anderen“ gesehen und emotional diskutiert. Am Freitag kamen drei Zeitzeugen in die Schule, die die DDR noch vor dem Mauerfall verlassen konnten. Herr Wenzel und Herr H. hatten ihren Freiheitsdrang in jungen Jahren mit Stasi-Verhören und brutalem Zuchthaus büßen müssen und berichteten davon so beeindruckend wie abschreckend. Frau Dr. Kalies hingegen entkam der DDR „durch ein paar Tricks“ als junge Reiselustige durch die Sowjetunion und China in den Westen. Sie erlebte den Tag des Mauerfalls in Zürich.

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