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7 QR-Stationen: Gedenk- stätte Gudendorf

07.12.2023 07:07

Die Gemeinschaftsschule Meldorf pflegt seit 2019 eine Kooperation  mit der Initiative „Blumen für Gudendorf. In wechselseitiger Unterstützung und Begleitung bei Aktivitäten, Projektarbeiten gilt die Zusammenarbeit der lebendig haltenden und Generationen übergreifenden Erinnerungskultur. 

Foto: Das Projekt "QR-Stelen" erfährt durch die Schulförderung "Gut für Schulen" der spk Westholstein eine Unterstützung zur Finanzierung der QR-Träger.

Nach visueller Gestaltung von „DenkMal"-Skulptur, „Lagerrelief“ , Film „Korbflechter aus Kirow“ haben Schülerinnen und Schüler des diesjährigen 10. Jahrgangs den auditiven Weg gewählt. Dateien wurden für 7 Gedenkstätten-Stationen erstellt und tontechnisch aufgenommen. Über QR-Codes, per Sandstrahl in Trägerstelen geprägt, können nun Informationen zum Geschehenen und dessen zeit- und generationenübergreifende Bedeutung öffnen: „Erinnerung ist manchmal der beste Friedensstifter“ – Marcel Proust 

Zu den Standorten der 7 QR-Stelen:     // Inbetriebnahme der QR-Stelen im Mai 2024 

• QR-Stele 1: Skulptur DenkMal" am Parkplatz • 

Die Gedenkstätte Gudendorf  • QR-Stele 2: Weggabelung hin zur Gedenkstätte •  erinnert an das Schicksal sowjetischer Kriegsgefangener aus den Jahren 1941 bis 1945. Ein Lager für die Bautrupps, die in Gudendorf einen Flugplatz für die Luftwaffe anlegten, errichtete die Wehrmacht bereits im Zuge des Kriegsbeginns. Im nördlichen Lagerteil waren ab 1940 französische Kriegsgefangene untergebracht, die die Bauarbeiten fortführen mussten. Ab Dezember 1941 wurden diese durch sowjetische Kriegsgefangene ersetzt. Das Lager befand sich an der heutigen Schulstraße. Dort entstanden in den 1950er-Jahren Siedlungshäuser und die neue Schule – heute Uns Dörpshus • QR-Stele7: Dörpshus mit Skulptur und Lagerkomplex „LebensRaub“ • und Feuerwehrgerätehaus. 

Im April 1944 verlegte die Wehrmacht das Zweiglager ihres Stammlagers XA für sowjetische Kriegsgefangene von Heidkaten bei Kaltenkirchen nach Gudendorf. Das Gefangenenlager mit erweitertem Krankenrevier und Entlausungsanlage wurde zu einem zentralen Krankenlager für sowjetische Kriegsgefangene im Bereich Schleswig-Holstein und Hamburg. • QR-Stele 3: Lagerrelief • Die erkrankten Gefangenen bekamen jedoch nur eine minimale medizinische Pflege. Das Leitprinzip bei der medizinischen Versorgung war eine möglichst schnelle Wiederherstellung der Arbeitskraft. Die genaue Zahl der auf dem Gelände der Gedenkstätte bestatteten Toten lässt sich aufgrund der mangelhaften Quellenüberlieferung nicht genau belegen.  • QR-Stele 4: Namenstafeln •  

Bereits kurz nach Kriegsende errichtete die sowjetische Repatriierungs- und Grabesmission in Kooperation mit den britischen Besatzern ein erstes Denkmal zur Erinnerung an die dort bestatteten sowjetischen Kriegsgefangenen. Ende der 1950er-Jahre beschloss das Land Schleswig-Holstein eine Neugestaltung des Gedenkortes. Die im Jahre 1962 fertiggestellte Gedenkstätte umfasst eine monumentale Stele • QR-Stele 5: Stele / Symbolik •   des Künstlers und Bildhauers Siegfried Assmann mit bronzener Figurengruppe aus der griechischen Mythologie sowie die Gestaltung von drei kreisförmigen Grabfeldern  • QR-Stele 6 Grabfelder •  und der umliegenden Landschaft durch den Gartenarchitekten Hans-Erik Brodersen. 

Sie ist seither der zentrale Gedenkort für diese Opfergruppe des Nationalsozialismus im Land Schleswig-Holstein.

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