Start > Archiv > NewsReader

Klischees in der Berufswahl?

04.04.2019 07:00

Klischeefreie Berufsorientierung

Eine ungewohnte Situation an unserer GMS:  Nach Jungen und Mädchen getrennt durchliefen die Schüler*innen der siebenten bis neunten Klassenstufe einen Berufe-Parcours. 

Foto: Schüler stellten sich der Frage nach Klischees in der Berufswahl

Der Haushaltsparcours für Jungen machte ganz praktisch Wissen zur selbstständigen Haushaltsführung, zu gesunder Ernährung und zu einem verantwortungsvollen Konsumverhalten erfahrbar. Die Themenbereiche waren untergliedert in: Wäschepflege, Essen und Ernährung, Putz- und Reinigungsarbeiten, Haushalts- und Alltagsplanung. Gleichzeitig führten zwölf Roll Ups in Berufe aus Gesundheit, Pflege und Soziales ein oder zeigten, welche Berufe Kreativität fordern. Auf den Roll Ups berichteten Auszubildende aus der Praxis, benannten die geforderten Fähigkeiten: Für wen ist der Beruf geeignet? Es folgte ein Selbsttest zur persönlichen Eignung für den Bereich.

Der Technikparcours für Mädchen galt der technisch-naturwissenschaftlichen Berufsausrichtung. Die Themenbereiche waren untergliedert in: Handwerk, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Zu jedem Thema gab es Aktionskarten mit Arbeitsanweisungen und einen abschließenden Wissenstest. Auf zehn Roll Ups wurden zudem unter dem Titel „Vision 2027 – Erfinde deine Zukunft“ Auszubildende mit ihren Interessen und Stärken vorgestellt: Janina schickt Strom; Franziska ist schlau unterwegs oder Ricarda, Mona und Janina für eine saubere Umwelt.  

„Wir haben uns für diesen getrenntgeschlechtlichen Parcours entschieden, um vorhandene Rollenerwartungen in den Hintergrund  zu drängen“,  beschrieb Schulleiterin Sabine Schwartz die Zielsetzung im Rahmen der Berufsorientierung.  „Die Geschlechterrollen scheinen zwar gegenwärtig flexibler zu werden, dennoch ist  die Berufs- und Lebensplanung Jugendlicher von traditionellen Rollenvorstellungen geprägt.“  Irene Wetzel, Fachschaftsleiterin für Verbraucherbildung, hat besonders viele Gruppen durch die Ausstellung begleitet. Ihre Beobachtung: „Mädchen haben beim Lösen technischer Aufgaben ein starkes Interesse bewiesen. Die Jungen stellten sich den Aufgaben zur Haushaltsführung. Sie merkten den Anspruch und der Erfolgseifer stieg.“ Auch die unterschiedlichen Rückmeldungen der Mädchen und Jungen zum Parcours belegten, dass diese ungewohnte geschlechtergetrennte Aktion wirkte.

Die GMS möchte sich herzlich bei Andrea Richter, Projektkoordinatorin „Rückenwind“ des Kreises Dithmarschen, für die Bereitstellung der Gender-Ausstellung bedanken.

Zurück