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Rassismus - und was wir dagegen tun können

19.03.2012 19:40

Einstieg in das Thema Rassismus

Montag, 05.03.2012

Nachdem wir uns um 7:45 Uhr in der Schule getroffen hatten, haben wir erst einmal den Ablauf des Tages besprochen. Zum Einstieg in das Thema wurde uns das Grundgesetz Artikel 3 Absatz 1 und 2 vorgetragen. In diesem Gesetz steht, dass alle Menschen gleich viel wert sind.

Anschließend wurden aus den einzelnen Klassen Schüler spontan ausgesucht, die ein Rollenspiel vorspielen sollten. Bei diesem Rollenspiel ging es darum, dass eine Person von den Cliquen immer wieder ausgeschlossen wurde. Danach ist der Hauptteil der Schüler in kleinen Gruppen in die Stadt gegangen, um eine Umfrage über Rassismus durchzuführen. Sie sollten einzelne Personen nach ihrer Meinung zu vorgelegten Bildern fragen. Unter anderem waren es Bilder von Hitler und Martin Luther King. Währenddessen hat der Rest der Schüler verschiedene Theaterstücke einstudiert zum Thema Vorurteile und Diskriminierung. Um halb elf haben sich alle Gruppen wieder im Forum getroffen, um die Ergebnisse der Umfrage und die Theaterstücke zu präsentieren.

An diesem Vormittag haben wir viel über das Thema Rassismus gelernt und erlebt, wie verschiedene Leute mit dem Thema umgehen. Besonders aufgefallen ist, dass die Leute Hitler kennen, sich aber nicht trauen, seinen Namen in der Öffentlichkeit zu sagen.

I have a dream - Informationstag

Dienstag, 06.03.2012

Dienstag war der Informationstag. Wir wurden in 5 Gruppen aufgeteilt und arbeiteten an verschiedenen Stationen. Wir sprachen über Rassismus vom Mittelalter bis zur Gegenwart.Damit wir besser in das Thema hineinfinden konnten, wurden wir über die Bedeutung der Begriffe Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, Diskriminierung und Vorurteile aufgeklärt. Außerdem bekamen wir Besuch von einer Afrikanerin, Shila Kajuga, mit der wir offen über ihr Leben und ihre Erfahrungen sprechen konnten. Sie erzählte uns über ihre Flucht aus Afrika. Wegen eines Bürgerkrieges in ihrer Heimat Ruanda musste sie mit ihrer Familie nach Deutschland flüchten. Am Anfang sei es ihr schwer gefallen, sich zu verständigen, jedoch komme sie mittlerweile gut zurecht. Sie würde nicht wieder nach Ruanda ziehen, da ihre Kinder Deutschland als Heimat empfinden.

Ein weiteres Thema war der Rassismus in Subkulturen wie zum Beispiel Musik, Kleidung und Codes.

Uns wurde vorgestellt, welche Marken und Bands bei den Neonazis beliebt sind und welche Symbole verboten sind. Zum Beispiel ist das Hakenkreuz in jeglicher Form verboten. Des Weiteren haben wir uns einen Ausschnitt der berühmten Rede „I have a dream“ von Martin Luther King angehört und diese analysiert.

Die Meinungen der Schülerinnen und Schüler laufen alle auf ein Fazit hinaus. Egal, wo man ist, man trifft auf Rassismus.

Undercover unter Rassisten

Mittwoch, 07.03.2012

Der Tag begann mit drei Zitaten.

„Ich bin mitgelaufen, um dagegen zu sein!“

„Ich war Undercover unter Rassisten.“

„Ich war unter Rassisten, um gegen Rassismus zu kämpfen!“

Wir mussten zu diesen Zitaten viele Fragen erarbeiten. Danach traf sich unsere ganze 10te Jahrgangsstufe und wurde Jörg W. vorgestellt. Er kam uns gleich offen entgegen. Wir durften ihm dann unsere erarbeiteten Fragen stellen, die er sehr ehrlich beantwortet hat. Durch unsere Fragen haben wir erfahren, wie er in die rechtsextreme Szene gelangt ist. Jörg W. wollte damals nur für eine kurze Zeit bei den "Rechten" eintreten, um sie auszuspionieren. Außerdem wollte er einen Artikel für die Schülerzeitung schreiben. Während seiner Kindheit wurde er des Öfteren gehänselt und musste zu Hause ständig gute Leistungen vorweisen. Er blieb bei den "Rechten" länger als geplant, weil er mehr Informationen bekommen wollte. Nach ca. 1 ½ Jahren haben die "Rechten" Jörg W. erwischt, als er Plakate von den Nazis abnahm. Wegen dieses Vorfalles wurde er aus der Gruppe herausgeschmissen und wird noch heute deswegen bedroht. Seitdem engagiert er sich gegen Rechtsradikalismus und arbeitet als Schulsozialarbeiter. Er klärt Jugendliche über dieses Thema auf und hilft ihnen auch, wenn sie bereits in einer solchen Gruppe sind, um ihnen dann den Austritt zu erleichtern. Noch heute lebt er sehr gefährlich und bekommt andauernd Drohanrufe und Bombendrohungen. Doch wir dürfen bei dieser ganzen Geschichte nicht vergessen, dass Jörg W. niemals ein Neonazi war und auch nie einer sein wird.

Die Mitschüler reagierten geschockt über seine Lebenssituation, sind aber dennoch begeistert über seine Einstellung, immer noch weiter zu kämpfen.

Der Film für Hirn, Herz und Humor

Donnerstag, 08.03.2012

An diesem Tag haben wir uns vor dem Meldorfer Kino getroffen. Da die Lehrer so ein Geheimnis aus dieser Woche gemacht haben, wussten wir nur, dass wir uns einen Film anschauen sollten. Als wir im Kino saßen, hat uns Frau Claußen endlich erzählt, was wir für einen Film ansehen werden. Die Begeisterung war groß, als wir erfuhren, dass es der Film „Ziemliche Beste Freunde“ ist. Sie hat uns noch ermuntert, auch herzhaft zu lachen, da es sich um eine Komödie handelt.

In dem Film geht es um einen Querschnittsgelähmten, der auf die Hilfe seiner Mitmenschen angewiesen ist. Er stellt einen farbigen Kleinkriminellen ein, obwohl er dies eigentlich nicht wollte. Der Farbige behandelt den Querschnittsgelähmten wie einen normalen Mann und reißt Witze. Durch dieses Verhalten werden beide sehr gute Freunde.

Nach dem Film haben wir unser Feedback gegeben. Es kamen Schlagwörter, wie z.B. Freundschaft, Brüderlichkeit, Vertrauen, Respekt und viele weitere. „Ziemlich Beste Freunde“ hat uns auch zum Nachdenken verleitet. Der Film hat uns gezeigt, dass es egal ist, welche Hautfarbe man hat, ob man schwer behindert ist, welche sexuelle Orientierung man hat oder welcher Herkunft man ist. Denn alle Menschen sind gleich.

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