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Tanztheater im Klassenzimmer - Stufe 5 -

10.01.2024 07:00

Sprache aus Tanz, Bewegung, Ausdruck und Musik

Adna ist neu, neu an der Schule. Gleich wird sie ihre neue Klasse kennenlernen. Sie ist sehr aufgeregt. Wie werden die anderen Kinder auf sie reagieren? “Adna ist neu“ ist ein Tanzstück, das speziell für die Aufführung in einem Klassenzimmer konzipiert ist. Die anwesende Klasse nimmt im Verlauf eine aktive Rolle ein, spielt quasi sich selbst, also die neue Klasse.

Vor Kurzem konnte jede fünfte Klasse unserer Schule diese Inszenierung des Landestheaters SH erleben. Vorab gab es keinerlei Ankündigung. Selbst die Deutschlehrerin nahm ihre Rolle im Stück ein und machte ihrer Klasse glaubhaft: „Gleich werden wir eine neue Schülerin in unserer Klasse begrüßen.“

Foto: Die Schlussszene des Tanztheaters lässt die ganze Klasse 5a sich fröhlich bewegen, aufeinander zugehen und einander ganz ohne Worte verstehen.

Adna betritt den Raum, wird kurz vorgestellt und wählt ihren Sitzplatz. Wie aus dem Nichts beginnt die Handlung sich zu entwickeln. Sofort befindet sich die Klasse mitten in einer Aufführung, die ihr die Möglichkeit gibt zu beobachten, wie eine professionelle Darstellerin eine ganze Geschichte ausschließlich mit nonverbalen Ausdrucksmitteln erzählt. Aufmerksam werden alle Handlungen, Bewegungen der Darstellerin, die in Tanzeinlagen eingebaut sind, beobachtet. Ganz ohne Worte werden die Gefühle einer neuen Mitschülerin zur Sprache gebracht. Vorsichtige Blickkontakte entstehen. Schließlich wird Yuna, eine Schülerin der 5b, aktiv und unterstützt durch praktisches Handeln; sie leiht der neuen Schülerin ihren Anspitzer. Die Atmosphäre ändert sich.

Im Nachgespräch formulierte ein Schüler: „Nach dem Moment mit dem Anspitzer ging es Adna viel, viel besser.“ Bezüge zu selbst Erlebtem wurden hergestellt. Für alle war die GMS Meldorf und ihre Klasse zu Beginn der Klasse 5 neu; einige kannten sich aus der Grundschule. Charlene kam zum Schuljahresbeginn aus einem anderen Bundesland an die GMS. Sie berichtete, dass auch sie am Anfang einige Schwierigkeiten gehabt hätte, neue Freunde zu finden. Nele kam nach den Herbstferien neu in die Klasse; sie habe sich zunächst ein wenig zurückgezogen, dabei andere beobachtet und schließlich in ihren Sitznachbarinnen Freundinnen gefunden. Das Gespräch kam auf Mitschüler und Mitschülerinnen mit geringen Kenntnissen in der deutschen Sprache. „Hier sind Blickkontakt, aktiv helfende Gesten und ein aufeinander Zugehen besonders wichtig.“

Das abschließende Fazit der Deutschlehrerin der 5c lautete:„Das würde ich jedes Jahr in den 5. Klassen machen.“ Damit war gleichzeitig ein großes Kompliment und Danke an dieses Programmangebot des mobilen Landestheaters SH ausgesprochen.

 

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