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Wettstriet op Platt - Wi sünd dorbi!

16.01.2020 07:00

Foto: Carolina Meier, Jakob Thießen, Lenya Schröder, Lea Ihlenfeld belegten in unserer GMS die Siegerplätze. Als Jury-Mitglied mit dabei Fremdsprachenassistent Edd aus Oxford.
 
In Dithmarschen findet das Plattdeutsche immer mehr Beachtung. Und bei so wohlklingenden Worten wie „Muddsteveln“ für Matschstiefel oder „nieschierig“ für neugierig  wundert es nicht,  dass auch Jugendliche Zugang zu einer landestypischen Sprache  und Spaß daran finden. „Am liebsten mag ich die Wörter mit gleich zwei üü" und schon zählt Leon aus Stufe 5 unserer Schule coole Plattdüütsch-Wörter auf,  angefangen mit „Warktüüchkoffer“.
 
Davon gibt es eine Menge in dem Vorleseheft „Schölers leest Platt“. Bereits seit 41 Jahren wird der Wettbewerb  „Schölers leest Platt“  alle zwei Jahre vom Schleswig-Holsteinischen Heimatbund mit den Sparkassen, der Sparkassenstiftung Schleswig-Holstein und der Büchereizentrale Schleswig-Holstein unter der Schirmherrschaft des Bildungsministeriums veranstaltet. Die Lesehefte sind nach Klassenstufen gestaffelt: dritte bis vierte, fünfte bis siebente sowie achte bis zehnte Klasse. Insgesamt 37 Gemeinschaftsschüler der Stufen 5-7 ließen sich für „Ik bün dorbi“ begeistern. Neugierig und mit Eifer starteten sie  einen Lesemarathon durch die Hefttexte. Zugegeben, die Texte gefielen unterschiedlich gut. Bei „Wi hebbt tohuus en Katt“ folgte dem Lesen eine engagierte zweisprachige Diskussion, bei der zum Schluss eine plattdeutsche Antwort überzeugte: „Schuld  weer dat niege Auto.“
 
Kürzlich ist der neue Erlass des Bildungsministeriums zu Niederdeutsch in der Schule erschienen. In diesem wird unter anderem als Ziel formuliert, Niederdeutsch bis zur Hochschulreife zu unterrichten. Bei genauer Betrachtung unterstützt das Plattdeutsche sogar das Erlernen des Englischen. Schließlich sind Platt  und Englisch nah verwandt. Beide haben manche Lautverschiebungen nicht mitgemacht wie der Rest der deutschen Sprache. 
Fremdsprachenassistent Edd aus Oxford war Mitglied in der Auswahljury unserer Schulsieger  „Dass Edd, der uns sonst im Englischunterricht begleitet, auch Plattdeutsch spricht, hätte ich nicht gedacht“, zeigte sich nicht nur Vorleserin Lea überrascht. Ähnlich war es Wochen zuvor Schulleiterin Sabine Schwartz ergangen, als Edd von seinen  Plattdeutsch-Seminaren an der Oxford Universität berichtete. Für ihn war es ein tolles Erlebnis, Mitglied der  Plattdeutsch-Jury zu sein. Die vorgetragenen Texte trugen die Titel: „Wi hebt tohuus en Katt“, „Groot – mit duppelt O“; „Nüms will me hebben“.
Am Ende wurden gleich vier Siegerurkunden verliehen. Alle hatten sich richtig ins Zeug gelegt und lagen dann auch dicht beieinander. Erste Schulsiegerin wurde schließlich Carolina Meier aus der Klasse 5c. Für Carolina wird es im April/Mai auf Regionalebene ein weiteres Mal heißen: „Ik bün dorbi!“  Wir wünschen: „Veel Glück!“
 

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